
Das Gebäude Hagen 25 wurde schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert erbaut, obwohl es entlang der Straßenfont noch nicht so alt aussieht.
Viele Umbaumaßnahmen haben das alte Haus verändert.

Als das Haus errichtet wurde, bekam es, um mit dem Pferdegespann in den Hof fahren zu können, eine Tordurchfahrt, dort wo heute
die Eingangstür ist. An der Rückseite kann man die Lage noch gut erkennen, auch wenn das Tor inzwischen zugemauert ist.
Damit die zugeschnittenen Hölzer für das Fachwerkgerüst an der richtigen Position zusammengebaut wurden, hat der
Zimmermann den Ständern und Riegel Nummern gegeben, so genannte Abbundzeichen. Durch die unterschiedlichen Formen
(römische Ziffern oder dreieckige Beilhiebe) konnte zwischen Straßen- oder Rückseite unterschieden werden, ansonsten
stieg die Zahl im Hagen 25 vom Süd- zum Nordgiebel bzw. von der
Straßen- zur Rückfront an. Um zu unterscheiden, ob die Hölzer im unteren oder oberen Stockwerk verbaut
werden sollen, gab der Zimmermann ihnen einen zusätzlich schrägen Beilhieb.
Ein wichtiger Raum ist bis heute erhalten geblieben, die Schwarze Küche etwa in der Mitte des Unterstocks (Erdgeschoss).
Hier wurde früher für alle das Essen zubereitet. Decke und oberes Drittel der Wände sind noch immer schwarz von dem
vielen Holzteer, der sich bei schlechtem Zug im Raum festgesetzt hatte. Eine wandbreite und 50 cm tiefe Nische –
ein warmes Plätzchen außen über der schwarzen Küche, mit einer Bohle auf der Brüstung, diente wohl als Lagerfläche oder
auch, auf Grund der Wärme, als Ruheplatz für Knecht, Magd oder Küchenjunge.
Die Räume im Haus wurden so genutzt: im unteren Stockwerk waren die Wirtschaftsräume, im oberen Stockwerk wurde gewohnt.

Auf diesem Bild sieht man, wie die Tordurchfahrt im 18. Jahrhundert zu einer großen Eingangshalle / Diele mit
zweiflügliger Tür und Oberlicht umgebaut wurde. Damit nun das Korn auf den Dachboden gebracht werden konnte, wurde
ein kleines Haus – das Zwerchhaus – auf das Dach gesetzt. Mit einer Winde konnten
nun die Säcke in den Dachraum gezogen werden.
Zeichnungen: Ludovica Cicala