KLASSIZISMUS-HISTORISMUS
SCHÜTZENSTRASSE 13 - "DEUTSCHES HAUS"
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Abb. 1 Aktuelle Ansicht, 2013 (DFZ Qlb.)
Baujahr: 1885/1886
Inschrift: keine
Am Bau Beteiligte: Bauherr war vermutlich der Hotelbesitzer E. Lange, welcher bereits 1886 einen Antrag auf bauliche Veränderungen stellte.
Klassifikation des Gebäudetyps: Das Gebäude Schützenstraße 13 ist ein Fachwerkbau und wurde 1885/86 (1) errichtet. Es wurde vermutlich als ein Hotel erbaut, mit Gemeinschaftsräumen wie Speisesaal und Gastronomie im Unter- und Schlafräumen im Oberstock.

1. Objektbeschreibung

Lage: Die Schützenstraße verbindet den Sonnenklee mit dem Markplatz. Die Nummer 13 befindet sich am Eingang des Marktplatzes und schließt mit seinem Nordgiebel an das heutige Rathaus der Stadt an.
Beschreibung: Es ist ein traufständiger Baukörper. Die Vorderfront des Hauses entspricht dem Verlauf der Straße, d.h. etwa elf Meter der Fassade nach Süden richten sich entlang der Schützenstraße aus, zirka vier Meter "blicken" in die Tralle und weitere 23 Meter verlaufen nach Norden in Richtung Marktplatz. Zwei aufgehende Stockwerke und ein hohes Satteldach mit sechs kleinen Giebelgauben, gleichmäßig auf der Dachfläche der Straßenfront verteilt, bilden die Kubatur des Hauses. Im südlichen Unterstock befindet sich eine Toreinfahrt mit Preußischer Kappendecke.
Fassaden und Fronten: Das Fachwerkhaus Schützenstraße 13 wurde in Stockwerksbauweise (2) errichtet. Eine Vorkragung des Oberstocks und Dachgeschosses war in jener Zeit nicht mehr üblich. Die rhythmische Ständerstellung mit überwiegend schmalen Wand- und breiten Fensterfeldern, zwei Riegellagen je Stockwerk sowie geschosshohe Andreaskreuze prägen das symmetrisch wirkende Erscheinungsbild der Straßenfront.
Die Dachkonstruktion des Hauses ist auf einem Kniestock (3) aufgelegt. Dieser wurde in Fachwerkbauweise - ähnlich der Gestaltung der Stockwerke - errichtet. Schmückende Elemente, wie an den Fachwerkhäusern des 16. und 17. Jahrhunderts, hat das Deutsche Haus nicht aufzuweisen. Hier übernimmt die Fachwerkkonstruktion der Stockwerke und des Kniestocks die Gestaltung. Weitere Gestaltungselemente sind die mit Karniesbögen profilierten Bohlen im Bereich der Deckenbalkenzonen, welche eine optische Gliederung der drei Meter hohen Stockwerke bewirken.
Entlang der Rückfront sind der Unterstock und der nördliche Bereich des Oberstocks heute massiv als Ziegelsteinmauerwerk ausgebildet. Als Fachwerkwand mit rhythmischer Ständerstellung mit schmalen Wand- und breiten Fensterfeldern, zwei Riegellagen und geschosshohen Andreaskreuzen ist der bauzeitlich erhaltene Oberstock ausgebildet. Die Giebel wurden massiv errichtet.
Im Inneren: Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über eine hohe Eingangstür mit Oberlicht und gründerzeitlicher Rahmung in dem etwa vier Meter langen Gebäudeteil zur Tralle. Das Oberlicht über der Hauseingangstür kann der Bauzeit zugeordnet werden (4). Durch eine symmetrische Sprossenteilung der Fensterfläche entstanden drei quadratische Glasfelder, die von sich abwechselnden kleinen quadratischen Feldern mit geschliffenem Buntglas in unterschiedlichen Farben sowie langrechteckigen ebenfalls geschliffenen Glasfeldern gerahmt sind. Der Schliff der quadratischen Glasfelder zeigt Blumenornamente, die langrechteckigen Felder Blätterranken. Die Glasscheiben wurden in einen Falz mit Kittbett eingelassen. Eine vergleichbare Glassprossentür des 19. Jahrhunderts - mit geschliffenem Buntglas im oberen Füllungsfeld - konnte in einem Fachwerkbau in Quedlinburg gesichert und nach der Restaurierung wieder eingebaut werden (5).
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Abb. 2 Das Oberlicht der Hauseingangstür des 19. Jahrhunderts mit geschliffenem Buntglas (DFZ Qlb.)
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Abb. 3 Die zweiflüglige Eingangstür des 19. Jahrhunderts (DFZ Qlb.)
Der Windfang erhielt zum Treppenhaus eine Glassprossentür mit Oberlicht. Im Allgemeinen wurde Glas bei Innentüren verbaut, um dahinter liegende Räume über den Hausflur zu belichten oder eine Durchsichtigkeit wie bei Ladentüren zu gewähren. Durch den Windfang betritt man die Flurzone des Gebäudes mit zweiläufiger Treppe zum Oberstock. Der Fußboden hat einen Terrazzobodenbelag mit mittig eingebettetem Ornament aus Mosaiksteinen (6). Ein ähnlicher Terrazzobodenbelag wurde während der großen Umbauphase im 19. oder Anfang 20. Jahrhundert in der Diele im Hagen 25 verlegt.
Südlich des Flures liegt zur Straße hin ein großer Raum, zuletzt als Speisesaal für die Schulspeisung genutzt. Zum Hof befinden sich die Sanitärräume des Gaststättenbetriebes. Nach Norden öffnen sich die Gasträume und der Küchentrakt mit Lastenaufzug. Über den Gasträumen befinden sich im oberen Stockwerk Gästezimmer, Wäschekammer und Lastenaufzug des einstigen Hotels. Eine zweiflügelige Rahmenfüllungstür mit Oberlicht trennt die Flurzone der Gästezimmer vom Treppenhaus. Im südlichen Bereich schließen sich große Gemeinschaftsräume mit einer hölzernen Vertäfelung an. Von hier aus gelangt man in einen langrechteckigen Seitenflügel mit großem Festsaal, Bühne und Laubengang (7). Im unteren Stockwerk des Seitenflügels wurden Lagerräume und die Heizungsanlage eingerichtet.
Die Stockwerke werden durch einen Mittellängsunterzug bzw. einer Mittellängswand (im 1. Oberstock als Fachwerkwand mit Ziegelsteinfüllung) in zwei Schiffe geteilt. Queraussteifende Bundwände, die mit den Vollgespärren des Dachgeschosses übereinstimmen, sind die seitlichen Begrenzungen der Tordurchfahrt im Unterstock und des Treppenhauses in allen Stockwerken. Sie gliedern den Grundriss im Unterstock in vier und den Oberstock in drei Zonen.
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Abb. 4 Terrazzobodenbelag mit eingebettetem stilistischen Ornament aus Mosaiksteinen in der Flurzone (DFZ Qlb.)
Traggerüst / tragendes Skelett, Konstruktion, Baumaterial: Im nördlichen Bereich des Gebäudes erstrecken sich die Kellerräume mit Umfassungswänden aus Sandsteinen und einer von innen vorgesetzten Ziegelmauerwerksschale sowie einer von Nord nach Süd spannenden Preußischen Kappendecke (8).
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Abb. 5 Keller mit Preußischer Kappendecke (DFZ Qlb.)
Das Haus Schützenstraße 13 besteht aus 30 Gebinden und 8 nur nach Osten ausgerichteten Teilgebinden zwischen steinernen Giebelwänden. Diese wurden aus Ziegelsteinmauerwerk errichtet und ragen mindestens 30 cm über den First des Gebäudes hinaus. Sie übernahmen bereits zur Bauzeit die Funktion einer Brandwand, eine vorsorgliche Maßnahme, die aus den Ereignissen des großen Stadtbrandes von 1884 resultierte.
Bei der Errichtung des Fachwerkgerüstes wurden Nadelhölzer, teilweise in Zweitverwendung, verbaut. In Längsrichtung hat das Gebäude in allen Stockwerken tragende Ständerreihen in den Traufwänden sowie eine konstruktive mittig gelegene Längswand mit Unterzug im Unterstock und zwei Längswände im Oberstock. Die Bundwände aus Fachwerk erhielten in den Eckgefachen zusätzlich dreiviertelhohe Streben zur Aussteifung der Konstruktion.
Die Ausfachung der Wände erfolgte außen mit Ziegelsteinen in Kalksandmörtel und im Innenbereich mit Lehmsteinen in Lehmmörtel. Bei jüngeren Veränderungen wurden Ziegelsteine zur Ausfachung verwendet, bzw. die Innenwände massiv aus Ziegelmauerwerk errichtet. Über den Stockwerken lagern von Ost nach West spannende Decken- und Dachbalken, auf einer Mittellängswand ruhend.
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Abb. 6 Dachwerk mit stehender Stuhl-konstruktion, Stuhlkonstruktion der östlichen Dachseite - links (DFZ Qlb.)
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Abb. 7 Systemskizze eines Vollgespärres (Zeichnung von C. Luthardt, DFZ Qlb.)
Die abschließende Dachkonstruktion ist als einfaches Sparrendach mit doppelt stehendem Stuhl ausgebildet. Sie ist auf einem 90 cm hohen Kniestock aufgelagert und besteht aus 38 Gespärren mit doppelt stehendem Stuhl in 11 Vollgespärren (Bindergespärre). Je ein Bindergespärre ist den Giebeln vorgelagert. Weitere konstruktive Querrahmen (Bindergespärre) befinden sich in den Gebindeachsen 4, 8, 13, 17, 21, 24, 28, 32 und 37 (Zählung von Süd nach Nord). Um das Dachwerk längs auszusteifen, erhielten die Stuhlsäulen unterhalb des Längsrähmes Kopfstreben. Zur Queraussteifung wurde eine Fußstrebe in den Dachbalken und in die Stuhlsäule eingezapft. Spannriegel zwischen den Stuhlsäulen und Riegel zwischen Sparren und Stuhlsäule unterstützen die Aussteifung.
Zur Ausbildung des großen, stützenfreien Saals im Seitenflügel wurde die Dachkonstruktion darüber mit fünf Hängewerken ausgestattet: Im Dachraum verläuft mittig über der gesamten Länge - auf den Dachbalken gelagert und mit diesen durch Eisenbolzen verbunden - ein Überzug mit einem Querschnitt von 16 x 16 cm. Über diesem Überzug sind in jedem vierten Dachgebinde die Hängesäulen angeordnet. Sie sind am Fuß durch Eisenbänder mit dem Überzug verbunden und reichen bis zu den Sparren. Seitlich angeordnete Druckstreben leiten die aufgenommenen Lasten des Dachwerks an die Traufwände ab. Eine auf halber Höhe angeordnete Zange - durch Eisenbolzen mit Hängesäule, Druckstreben und Sparren verbunden - übernimmt die Queraussteifung, je zwei Kopfbänder, in Hängesäule und Firstpfette gezapft, die Längsaussteifung der Dachkonstruktion.
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Abb. 8 Konstruktions- und Gefügedetails mit Abbundzeichen an der Straßenfassade (DFZ Qlb.)
Gefüge im Dachwerk: Holzverbindungen wie Schlitz-Zapfen-, Blatt- und Kammverbindungen kamen bei der Errichtung des Dachwerkes zur Anwendung. Teilweise wurden diese Verbindungen mit Holznägeln gesichert. Schlitz-Zapfen-Verbindung: Im Dachwerk lagern die Sparren mit einer so genannten Klaue auf der Fußpfette und wurden im Dachfirst mittels Scherzapfen und Holznagel verbunden. Die Kopf- und Fußstreben der Stuhlkonstruktion sind mit Stuhlsäulen und Längsrähme bzw. Dachbalken verzapft, die Spannriegel mit den Sparren.
Die Riegel der Vollgespärre wurden mit einer Blattverbindung und Holznagelsicherung an Stuhlsäule und Sparren befestigt und überblatten dabei die quer aussteifenden Fußstreben.
Bei der Verlängerung des Stuhlrähmes sowie der Schwellen und Rähme der Fronten verwendete der Zimmermann ein liegendes Blatt. Kammverbindungen, Überschneidung: In den Bindergespärren der Dachkonstruktion überschneidet das Längsrähm die Spannriegel und die unteren Riegel, zwischen Stuhlsäule und Sparren, das Rähm des Kniestocks. Derselbe Riegel wird im weiteren Verlauf von der Fußpfette überschnitten.
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Abb. 9 Östliche Stuhlsäule mit:Abbundzeichen V I> (6) und möglicher Signatur des Zimmermanns (AK) (DFZ Qlb.)
Abbundzeichensystem: Im nicht ausgebauten Dachgeschoss konnte der bauzeitliche Abbund der Zimmerleute fast lückenlos ermittelt werden. Zunächst steigt die Zeichenzahl in Längsrichtung gebindeweise von Nord nach Süd an, ablesbar beispielsweise an den Sparren und Stuhlsäulen. Die Bauteile wurden mit Beilhieben bzw. römischen Ziffern in Kombination mit Dreiecksausstichen gekennzeichnet. So erhielten die östlichen Sparren römische Ziffern, die Abbundzeichen der westlichen Sparren konnten nicht abgelesen werden. Die Stuhlsäulen mit den Riegeln und der Fußstrebe erhielten ihre eigene Zählung von Nord nach Süd ansteigend in Form von Beilhieben bzw. römischen Ziffern mit Dreiecksausstichen und zusätzlich zwei Beizeichen, ein weiteres Beizeichen symbolisierte die westliche Lage der Stuhlkonstruktion. Die Kopfbänder der Vollgespärre wurden ebenfalls von Nord nach Süd mit römischen Ziffern durchnummeriert. Zur Unterscheidung ihrer Lage erhielten sie zusätzlich schräge Beilhiebe, wobei einer für die östliche und zwei für die westliche Stuhlkonstruktion stand (9).
Während der Sanierungsarbeiten im Oktober 2013 konnte nach Abnahme der Farbe am Fachwerkgerüst der Abbund entlang der Straßen erfasst werden. Zunächst ließ sich feststellen, dass die Zählung des Abbundes hier von Süd nach Nord anstieg. Wir erinnern uns, im Dachgeschoss war es umgekehrt. Gezählt wurde fortlaufend, d.h. alle senkrechten Hölzer in Folge, beginnend links der Toreinfahrt. Dabei war es irrelevant, ob es Ständer oder Streben waren. Ebenso wurden die Schwellen und Rähme fortlaufend von Süd nach Nord gezählt, die Kennzeichnung erfolgte jeweils am südlichen Ende. Ein weiteres Kuriosum ließ sich bei der Zählung der Riegel feststellen. Auch sie wurden fortlaufend gezählt, selbst im Bereich der stockwerkshohen Streben erhielt jeder Riegelabschnitt seine eigene Ziffer. Somit kann wohl davon ausgegangen werden, dass nicht ein Riegel die Streben überblattet, sondern drei kurze Riegel in Ständer und Strebe bzw. in die Streben eingezapft sind.
Die Kennzeichnung erfolgte in römischen Ziffern. Zur Unterscheidung im Höhensystem erhielten die Hölzer in den Stockwerken zusätzliche Beizeichen.
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Abb. 10 Fassadenzeichnung im Bestand 1988 mit Eintragung der Abbundzeichen (2013) (Zeichnung, Kartierung DFZ Qlb.)

2. Abriss der Baugeschichte

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Abb. 11 Teilgrundriss und Lageplan zum Bauantrag von 1886 betreffend den Umbau des Ladens in dem Hause des Herrn Hotelbesitzers E. Lange zu Osterwieck No. 416 (Akte 23586) (Stadt Osterwieck, Bauarchiv, Akte 23586)
Am 12. Januar 1884 (ein Samstag) brach nachts auf der Westseite der Schützenstraße (heute Nr.11/12) und am Haus Nr. 419 (heute Markt 12) ein Feuer aus, das sich aufgrund der stürmischen Nacht schnell ausbreitete. Betroffen waren 32 Grundstücke zwischen der Schützenstraße im Westen und Ecke Tralle / Rosmarienstraße im Osten (10), so auch das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus Schützenstraße 13. Bereits nach zwei Monaten begann der Wiederaufbau. Im Frühjahr 1884 entstand der erste Neubau in der Rosmarienstraße 3 als zweistöckiger Fachwerkbau mit Kniestock, mit Gefachen aus Ziegelsteinen sowie Andreaskreuze als Schmuckelemente. Diese Bauweise prägte das Bild in diesem Stadtteil von Osterwieck (11), vgl. Am Markt 10, Schützenstraße 10 und auch die Schützenstraße 13.
Die Schützenstraße 13 wurde 1885/86 neu als zweistöckiger Fachwerkbau errichtet mit einem angrenzenden Seitenflügel zur Unterbringung von Pferden und Kutschen.
Bereits im April 1886 stellte der Hotelbesitzer E. Lange einen Bauantrag zum Umbau des Ladens im Haus. Dabei sollten die nebeneinander liegenden Fenster auseinandergerückt werden und dazwischen eine Tür eingesetzt werden, so dass ein direkter Zugang von der Straße möglich war. Außerdem sollten die Brüstungen der beiden Fenster von 1.20 m über Gehweg um 70 cm nach unten verschoben werden. Eine im derzeitigen Laden befindliche Mauer wollte Lange entfernen und dafür einen eisernen Träger (Unterzug), mittig auf einer Säule ruhend, einziehen. Der Umbau wurde im Mai 1886 nach der für die Stadt Osterwieck geltenden Bau-Polizei-Ordnung unter folgenden besonderen Bedingungen genehmigt: [... 1. Bei dem Bau müssen die Wände und Decken vorsichtig abgestützt werden. 2. Zu dem Träger und der Säule sind die nötigen in der Berechnung nachgewiesenen Stärken zu verwenden. 3. Die Säule ist gehörig zu fundamentieren und den technischen Regeln entsprechend aufzustellen. 4. Der Trittstein darf nur 10 cm über die Front des Hauses hinausstehen. ...] (12)
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Abb. 12 Fassadeansicht mit möglicher Rekonstruktion der Bauzeit (rot) (DFZ Qlb.)
Eine Zeichnung (13) zu einem Bauantrag, vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts gestellt (14), zeigt den Rückbau der Ladenräume an und die Umnutzung zu Gasträumen mit Lager und Umkleideraum. Die südlich des Eingangs gelegene Gaststube wurde als Raum für die Schulspeisung eingerichtet und das angrenzende Billardzimmer zu Toilettenräumen umgebaut. In den 1920er und 1930er Jahren wurde das "Deutsche Haus" als Saalkino "Deutsches Lichtspielhaus" mit 300 bis 350 Plätzen genutzt: 1924 bis 1929 betrieb Heinrich Dürschner als Inhaber das Kinos, 1930 Frau Pawelski und von 1931 bis 1934 Adolf Ripke (15).
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Abb. 13 Blick in die Schützenstraße, rechts das Deutsche Haus; Postkarte von 1910 (Aus der Postkartensammlung von G. Foehe und H. Siebert "Alte Postkarten von Osterwieck" - Nachdrucke)
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Abb. 14 Fassadenansicht mit Rekonstruktion der Umbaumaßnahme von 1887 (grün) (DFZ Qlb.)
Zu DDR-Zeiten erfolgte eine Änderung der Straßennamen, aus der Schützenstraße wurde die Karl-Liebknecht-Straße und in der Nr. 13 befand sich eine HO-Gaststätte (16). Der angrenzende Saal wurde für zahlreiche Veranstaltungen, beispielsweise des örtlichen Karnevalsvereins genutzt (17).
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Abb. 15 Blick in den ehemaligen Speiseraum (DFZ Qlb.)
Das Kollektiv Wohlmann stellte im Oktober 1987 einen Bauantrag zum Um- und Ausbau von Hotelzimmern und der HO-Gaststätte "Deutsches Haus" (18). Diesem Antrag wurde im März 1988 durch die Bauaufsichtsbehörde Halberstadt stattgegeben (19). Zu einer Umsetzung des Bauvorhabens ist es bis heute nicht gekommen.
Derzeit wird das Gebäude im Auftrag der Stadt Osterwieck saniert; sie wird es nach Fertigstellung selbst nutzen.
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Abb. 16 Blick in den Seitenflügel im Oberstock mit großem Saal und Bühne (DFZ Qlb.)

Quellen-, Dokumentations- und Literaturnachweis

Quellen:
http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Osterwieck_Deutsches_Lichtspielhaus, aufgerufen am 09.01.2013 um 14.15 Uhr
http://de.wikipedia.org/wiki/Terrazzo, aufgerufen am 23.07.2013 um 10.50 Uhr